Die nomadisierende Kunst-Biennale Manifesta startete im Juni 2016 in Zürich. Die Manifesta 11 brachte unter dem Thema «What people do for money» Menschen aus den verschiedensten Berufsgruppen zusammen. Für KünstlerInnen wurde eine neue Zunft gegründet und das Cabaret Voltaire wurde zum Zunfthaus ernannt. Hier fanden während der Biennale Joint-Venture-Performances zwischen KünstlerInnen und anderen Berufsleuten statt.
Eine solche Joint-Venture-Performance machte die Spazierkünstlerin Marie-Anne Lerjen mit dem Sicherheitsingenieur und Arbeitsinspektor Udo Heinss (Amt für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Zürich). Die Performance «Die Stufe oder Sicherheit und Freiheit» nahm auf die Tatsache Bezug, dass sich die Gefahr des Zufussgehens an der Treppe mit Virulenz zeigt, denn der Übergang von der «ebenen Gangart auf das Treppensteigen» ist, so formuliert die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), eine «kognitiv sehr anspruchsvolle Aufgabe». In der Wegleitung zur Verordnung 4 des kantonalen Arbeitsgesetzes wird bei Artikel 9 (Ausführung von Treppenanlagen und Korridoren) erwähnt, dass «die Sturzgefahr im Treppenhaus besonders hoch und die Folgen eines Sturzes gravierend sein können». In dieser Performance ging es um die Sicherheit des Stufensteigens, um die Beweglichkeit der Füsse und des Kopfes und um den philosophischen Zusammenhang von Sicherheit und Freiheit. Dauer 20 Minuten.
Joint-Venture-Performance
Samstag, 16. Juli 2016, 23.00 Uhr
Cabaret Voltaire – Zunfthaus der Künstler, Spiegelgasse 1, Zürich
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Auf der Plattform ApresPerf ist eine von der Raumlinguistikerin Antonia Steger verfasste Besprechung der Peformance erschienen.
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In der Hauszeitschrift «AWAnti» des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich findet sich eine Kurzbesprechung (September 2016).
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Hinweis: lerjentours schreibt auf dem Blog raumakte über das Treppengehen.
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