Sensing borders

Für den Schweizer Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig 2021 untersuchte ein Genfer Team von Architektur- und Kunstschaffenden mehrere Jahre räumliche und soziale Aspekte der Schweizer Grenze. Die dazugehörige Ausstellung «Oræ – Experiences on the Border: The Process» wird nun vom 1. April bis 22. Mai 2022 im Zentrum Architektur Zürich gezeigt. Sie bietet Einblick in die Ergebnisse und wurde durch den Recherche-Prozess ergänzt. Begleitveranstaltungen laden zur Reflexion von Grenzen in und um Zürich ein. lerjentours lud zur Entdeckung von zwei Grenzabschnitten der Zürcher Stadtgrenze:

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Spaziergang mit Strohhalm I-IV

Im 19. Jahrhundert war Wohlen ein Zentrum der Strohgeflechtindustrie. Das Strohmuseum im Park erinnert an diese Zeit. Gleichzeitig befragt es das Material Stroh immer wieder auf neue Weise. Vom Mai 2021 bis März 2022 war die dreiteilige Installation «A Breeze of Straw. Eine Trilogie im Raum» der Zürcher Künstlerin Martina Vontobel zu sehen. Durch ihre aktuelle Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Stroh ist eine faszinierende raumgreifende Installation entstanden.

Sonderausstellung
Martina Vontobel, «A Breeze of Straw. Eine Trilogie im Raum»
2. Mai 2021 bis 27. März 2022

Strohmuseum im Park, Bünzstrasse 5, Wohlen

Foto © lerjentours

Im Begleitprogramm dieser Sonderausstellung lud lerjentours zu vier unterschiedlichen Spazierexperimenten in Wohlen. Jeder dieser Gänge war auf andere Art beeinflusst durch Stroh:

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walking in(out)doors


Die physikalische Welt hat definierende Eigenschaften. Wir können nicht durch Wände gehen. Deshalb muss es Türen geben, schreibt der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt in seinem Text „Zur Gestaltung des Alltagslebens“ (1979). Aber er fügt hinzu: Es gibt auch verborgene Türen und Nicht-Türen, nämlich Gesetze und Regeln. Und diese beeinflussen unsere Bewegungs- und Nutzungsfreiheit ebenso wie die gebauten Strukturen. In diesem Walkshop beschäftigen wir uns mit Türen – den zugänglichen und unzugänglichen Eingängen, den offenen und versperrten Durchgängen zwischen innen und aussen, zwischen privat und öffentlich, den Ausgängen in sichtbare und unsichtbare Räume. Welche materiellen und immateriellen Bedingungen beeinflussen unser Durchschreiten? Dauer 1.5 Stunde.

walking in(out)doors
Freitag, 27. August 2021, 18 Uhr
Treffpunkt: Das marsie – Raum für kollektive Kunst, Elisabethenstrasse 26, Zürich

Im Rahmen der Ausstellung WE WALK – Strategien aus Zürich, einem Projekt von künstlerinnenkollektiv marsie und lerjentours

Corona-Massnahmen werden eingehalten.

WE WALK – Strategien aus Zürich

Mit Mirjam Bayerdörfer, Kira van Eijsten, Gisela Hochuli, Verica Kovacevska, künstlerinnenkollektiv marsie, Marie-Anne Lerjen, Maricruz Peñaloza, Iris Rennert, Tanja Trampe, Julia Weber

WE WALK thematisiert die künstlerische Praxis des Gehens im öffentlich-städtischen Raum Zürichs. Nicht erst seit der Corona-Pandemie werden Fragen nach neuen urbanen Räumen und einem neuen Verständnis von Öffentlichkeit gestellt. Der öffentliche Raum ist heute – mehr als noch vor ein paar Jahrzehnten – ein entscheidender Bestandteil einer lebendigen, vielfältigen, sozial und ökologisch stabilen Stadtlandschaft. In Zeiten von Reisebeschränkungen, Modern Workplace und teurem Wohnraum wird der öffentliche Raum immer häufiger, vielfältiger und privater genutzt. Die in dieser Ausstellung präsenten Künstlerinnen beschäftigen sich schon seit langem mit partizipativem Wissenstransfer, kultureller Teilhabe, Verhandlung und Aneignung von Territorien des städtisch-öffentlichen Raums Zürichs. Wie können künstlerische Eingriffe die Qualität von Begegnungen und Austausch im städtischen Raum verändern? Wie kann das Gehen genutzt werden, um auf politische, soziale, ökonomische und ökologische Themen hinzuweisen? Wie entlarvt das Gehen traditionelle Formen der Gestaltung und Planung und von stadtpolitischen Massnahmen? Ausstellung und Aktionen zeigen kritische und künstlerische Auseinandersetzungen mit den Grenzen und Möglichkeiten dieser alltäglichsten aller Modalitäten.

Die Ausstellung WE WALK schliesst an das Walking as a Question – HUB Zürich-Kooperationsprojekt mit der International Walking Art Encounters/Conference in Prespa (Greece) an (4.-10. Juli 2021).

Kuration: Simone Etter, Marie-Anne Lerjen
Produktion: künstlerinnenkollektiv marsie und lerjentours. Agentur für Gehkultur

Ort/Treffpunkt
Das marsie – Raum für kollektive Kunst
Elisabethenstrasse 26, Zürich

Jeweils 30 Minuten for dem Act/Spaziergang offen. Eintritt Kollekte.

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St James Island Walk

Was letztes Jahr bereits geplant war, konnte erst dieses Jahr stattfinden: Am Wochenende vom 15./16. Mai 2021 fand nun der «Internationale Museumstag im Kunsthaus Aussersihl» in und um die Flüelastrasse in Zürich statt. Eine Ausstellung, Performances, Installationen, interaktive Projekte, Konzerte etc. bildeten das festivalartige Programm. lerjentours trug mit einem Walk dazu bei.

St James Island Walk
Sonntag, 16. Mai 2021, 12 Uhr
Treffpunkt: Kunsthaus Aussersihl, Filiale Flüela, Flüelastrasse 32, Zürich
Dauer: 1 Stunde

Wie verhält es sich mit dieser ominösen Insel St. James? lerjentours lädt zu einem Erkundungsspaziergang und zum Nachdenken über Verinselung.

Bilder © lerjentours

Kunsthaus Aussersihl präsentiert: DER INTERNATIONALE MUSEUMSTAG
Samstag/Sonntag, 15./16. Mai 2021
Ort: Kunsthaus Aussersihl, Filiale Flüela, Flüelastrasse 32, Zürich

Plakat_KHA_Museumstag

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Schlussbild der Teilnehmer*innen des St James Island Walk
St James Island Walk © lerjentours; Doku-Fotos: LeeLi | Photography

Netto-Null-Walk

Der Planet ist längst auf der Intensivstation. Sorgetragen wird täglich existentieller. Das Zentrum Architektur Zürich (ZAZ) zeigt vom 26. März bis 29. August 2021 die Ausstellung Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise, die Architektur und Urbanismus in die Pflicht nimmt. Die vom Architekturzentrum Wien (AZW) übernommene Ausstellung wird durch Schweizer Beispiele und ein Diskussionsprogramm ergänzt. Im Rahmen dieser Ausstellung lädt lerjentours zu:

Netto-Null – ein Stadtspaziergang

«Wir schreiben das Jahr 2030: Zürich ist Null-Emissionen-Stadt. Wie sieht diese Stadt aus? lerjentours, die Agentur für Gehkultur, frägt sich durch und präsentiert auf einem Spaziergang die erhaltenen Antworten – und Beispiele – von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen des Städtebauens.»

Samstag, 17. April 2021, 14 Uhr (ausgebucht)
Samstag, 29. Mai 2021, 14 Uhr (ausgebucht)
Samstag, 19. Juni 2021, 14 Uhr (ausgebucht)
Samstag, 17. Juli 2021, 14 Uhr (ausgebucht)
Treffpunkt: Haltestelle «Siemens» (Tram 3), Zürich
Dauer: jeweils 2 Stunden

Ausstellung «Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise»
Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3, Zürich
26. März – 29. August 2021, Mi – So 14-18 Uhr

Ausstellungsflyer

Corona-Massnahmen werden eingehalten.

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Netto-Null-Walk by lerjentours, Fotos: Nelly Rodriguez

«Bereits der erste Schritt des Netto-Null-Stadtspaziergangs – mit geschlossenen Augen ins Jahr 2030 eintretend – zeigt, wie besonders dieser Rundgang werden wird. Wir sind aufgefordert, schweigend mitzugehen. Sich nicht auszutauschen, ist im ersten Moment ungewohnt, aber erleichternd. Ich kann mich allein meiner Wahrnehmung der Gerüche, der Geräusche und des Untergrunds sowie meinen Gedanken hingeben. Marie-Anne Lerjen führt uns an Orte, die überraschen. Fakten, Kreisläufe, Hypothesen und mögliche Entwicklungen der Null-Emissionen-Stadt Zürich webt sie in den Rundgang ein, indem sie manches mit Kreide sozusagen direkt in die Stadt, auf Sockel, Wände oder Absätze, einschreibt. Das Schweigen, die ändernden Kulissen, die Erzählungen aus der Zukunft regen mich an, mitzudenken, stimmen mich nachdenklich, hoffnungsvoll und neugierig darauf, wie sich die Stadt entwickeln könnte. Ein sinnlicher Stadtspaziergang, aus dem ich Fragen weiter mit in meinen Alltag trage: Wie hört sich Zürich im Jahr 2030 an? Wie riecht es, was wächst, wer bewohnt die Stadt und wie lebt es sich hier?»

Notiz der Teilnehmerin Corina Hösli

Am Zukunftsweg – Jane’s Walk 2021

Wie soll unsere Zukunft aussehen? Was kann ich zu einer ökologisch nachhaltigen Zukunft beitragen? Welche Initiativen gibt es im Quartier? Auf diesem Gesprächsspaziergang diskutierten wir mit Engagierten, hörten von Projekten und tauschten uns über Aktionsmöglichkeiten aus. Präsentiert wurde auch die soeben erschienene «Karte der Möglichkeiten» für den Kreis 9 von Transition Zürich als Inspiration für einen zukunftsfähigen Lebenstil. Dauer 2.5 Stunden.

Als Gäste mit dabei waren Martina Wyrsch (Nachhaltigkeitsexpertin), Anja Kollmuss (Klimapolitikberaterin), Nora Herbst (2000-Watt), Hanne Brogens (Verein hochneun), Ralf Schlatter (Quartiergarten), Meta Lerjen (Klimastreik/Klimagruppe Kreis 9) und Mary Roth vom GZ Bachwiesen.

Samstag, 8. Mai 2021, 14 Uhr
Start: Alte Kirche Albisrieden, Albisriederstrasse 391, Zürich

Ein Projekt von lerjentours anlässlich der internationalen Aktion Jane’s Walk, die Gesprächsspaziergänge im Quartier fördert. Dieser Spaziergang ist Teil der Serie «Schritt für Schritt – Spaziergänge für eine nachhaltige Zukunft» in Zusammenarbeit mit GZ Bachwiesen, Loogarten und Grünau und Klimagruppe Kreis 9.

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«Unterwegs auf dem Zukunftsweg mit lerjentours und Klimagruppe Kreis 9 erfahre ich vom Mitgärtner Ralf Schlatter, dass es ihn immer wieder aufstellt, wie im Quartiergarten unterschiedliche Menschen ihre Ideen und ihre Kreativität spontan einbringen und durch das gemeinsame Tun ein soziales Netzwerk entsteht, von Hanne Brogens aus dem Vorstand von hochneun, dass es viele Möglichkeiten gibt mitzuwirken und auch eigene Ideen einzubringen und zu realisieren, von der Nachhaltigkeitsexpertin Martina Wyrsch, dass eine nachhaltige Grundhaltung den sorgsamen Umgang mit der Biosphäre als notwendigen Rahmen für alles menschliche Handeln sieht, von der Klimapolitikberaterin Anja Kollmuss, dass jede*r Einzelne am meisten bewirken kann, wenn er/sie sich politisch engagiert und sich darum kümmert, dass Banken und Pensionskassen sein/ihr Geld nicht in fossile Energien und Ähnliches investieren, von der GZ-Praktikantin Mary Roth, dass das GZ Bachwiesen verstärkt Nachhaltigkeit ins Zentrum stellt und dass die ‚Karte der Möglichkeiten Kreis 9‘ von Transition Zürich erschienen ist, von der Klimastreik-Aktivistin Meta Lerjen, dass man radikale Forderungen stellen muss, um das realistisch Denkbare zumindest in diese Richtung zu verschieben, von der Energieplanerin Nora Herbst, dass 2000-Watt-Areale den Bewohner*innen einen nachhaltigen Lebenstil leicht machen wollen, und schliesslich von der Spazierkünstlerin Marie-Anne Lerjen, dass die Stadt Zürich kürzlich ein bemerkenswertes Ziel gefasst hat: ‚Netto-Null bis 2040‘.»

Kurzbericht eines Teilnehmers

Foto © lerjentours

1.5 Meter oder die Kunst der Begegnung – ein Gang zu fünft

Der Abstand ist die Länge der kürzesten Verbindung zweier Punkte. Der Abstand beträgt 1.5 Meter. Fünf Punkte gehen mit Abstand in Bewegung. So entsteht eine Begegnung. Ein Spaziergang zu fünft. Dauer 1.5 Stunde.

Walk
Mittwoch, 10. Februar 2021, 18.30 Uhr
Ort: Zürich-West, Zürich „1.5 Meter oder die Kunst der Begegnung – ein Gang zu fünft“ weiterlesen

Schreibfluss – Schreib-Walk-Shop

Um bewegtes Wasser und geschriebene Worte geht es in der Ausstellung «Im Fluss. Literatur zwischen Aare, Limmat, Reuss und Rhein», die vom 4. September 2020 bis am 10. Januar 2021 im Forum Schlossplatz in Aarau zu sehen ist. Innerhalb der ausstellungsbegleitenden Spazierreihe «Gegenstrom» lud lerjentours zu einem Schreib-Walk-Shop an der Limmat: „Schreibfluss – Schreib-Walk-Shop“ weiterlesen

Ins Gefälle oder der Japanische Garten

Das Gefälle ist der Grad der Neigung des Hangs. Gehen wir von unten nach oben zu Fuss wird es zur Steigung. Auf diesem bedächtigen Spaziergang erkundeten wir das Wesen des Gehens am Hang und öffneten unsere Sinne für die Ankunft im Japanischen Garten. Dauer 2 Stunden.

Sonntag, 20. September 2020, 15 Uhr
Treffpunkt: Ampèresteg, Seite GZ Wipkingen, Zürich „Ins Gefälle oder der Japanische Garten“ weiterlesen