Im Rahmen des Spazierprogramms «à point» des Kulturbüros Riehen lud lerjentours zum «Wandler-Gang» durch Riehen. Im Sinne eines Tonabnehmers wurde auf dieser Tour das Wahrgenommene durch die Mitgehenden auf spielerische Weise zum Tönen gebracht. So entstand eine spontane Riehen-Komposition. Es waren keine musikalischen Vorkenntnisse nötig. Dauer 1.5 Stunde.
Das tac22_temporary art collective lädt im Sommer 2022 im Kulturort Weiertal in Winterthur mit ortsbezogenen Kunstwerken von 21 eingeladenen Künstler*innen zum Nachdenken über Wege:
Die Welt-wie-wir-sie-kennen ist dem Untergang geweiht. Die Weltvernichtung und -verschwendung, wie wir sie betreiben, hat keine Zukunft. Der «Wanderkiosk Weltuntergang» lädt zur gemeinsamen Aktion und zum Gespräch über die Trauer, die Panik, das Verdrängen, über das Notbremsen, den radikalen Bruch, den Befreiungsschlag und die Visionen zu einem radikal anderen In-der-Welt-sein. Weltuntergang abgesagt? Weltaufgang angesagt!
Der Wanderkiosk Weltuntergang ist ein nomadisierendes Aktions- und Gesprächsformat von lerjentours. Er macht zum ersten Mal Halt im Solitude Park beim Museum Tinguely anlässlich der aktuellen aktionsreichen Ausstellung zur Schweizer Performance-Landschaft:
In der Stadt Zürich ist das Abbruchfieber ausgebrochen. Siedlung um Siedlung, Gebäude um Gebäude wird abgebrochen und ersetzt. Gründe sind Verdichtung, Energiesparen und mehr Rendite. In Altstetten wurde in den letzten Jahren am meisten gebaut. Was kommt noch auf das Quartier zu? Wir sehen uns um.
Als Gäste mit dabei: Nathanea Elte, Präsidentin ABZ; Ana Sofia Gonçalves, Architektin; Oliver Burch, 8000. Agency; Yvonne Züger, Liegenschaften Stadt Zürich u.a.
Für den Schweizer Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig 2021 untersuchte ein Genfer Team von Architektur- und Kunstschaffenden mehrere Jahre räumliche und soziale Aspekte der Schweizer Grenze. Die dazugehörige Ausstellung «Oræ – Experiences on the Border: The Process» wird nun vom 1. April bis 22. Mai 2022 im Zentrum Architektur Zürich gezeigt. Sie bietet Einblick in die Ergebnisse und wurde durch den Recherche-Prozess ergänzt. Begleitveranstaltungen laden zur Reflexion von Grenzen in und um Zürich ein. lerjentours lud zur Entdeckung von zwei Grenzabschnitten der Zürcher Stadtgrenze:
Im 19. Jahrhundert war Wohlen ein Zentrum der Strohgeflechtindustrie. Das Strohmuseum im Park erinnert an diese Zeit. Gleichzeitig befragt es das Material Stroh immer wieder auf neue Weise. Vom Mai 2021 bis März 2022 war die dreiteilige Installation «A Breeze of Straw. Eine Trilogie im Raum» der Zürcher Künstlerin Martina Vontobel zu sehen. Durch ihre aktuelle Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Stroh ist eine faszinierende raumgreifende Installation entstanden.
Sonderausstellung Martina Vontobel, «A Breeze of Straw. Eine Trilogie im Raum» 2. Mai 2021 bis 27. März 2022 Strohmuseum im Park, Bünzstrasse 5, Wohlen
Im Begleitprogramm dieser Sonderausstellung lud lerjentours zu vier unterschiedlichen Spazierexperimenten in Wohlen. Jeder dieser Gänge war auf andere Art beeinflusst durch Stroh:
Die physikalische Welt hat definierende Eigenschaften. Wir können nicht durch Wände gehen. Deshalb muss es Türen geben, schreibt der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt in seinem Text „Zur Gestaltung des Alltagslebens“ (1979). Aber er fügt hinzu: Es gibt auch verborgene Türen und Nicht-Türen, nämlich Gesetze und Regeln. Und diese beeinflussen unsere Bewegungs- und Nutzungsfreiheit ebenso wie die gebauten Strukturen. In diesem Walkshop beschäftigen wir uns mit Türen – den zugänglichen und unzugänglichen Eingängen, den offenen und versperrten Durchgängen zwischen innen und aussen, zwischen privat und öffentlich, den Ausgängen in sichtbare und unsichtbare Räume. Welche materiellen und immateriellen Bedingungen beeinflussen unser Durchschreiten? Dauer 1.5 Stunde.
walking in(out)doors Freitag, 27. August 2021, 18 Uhr Treffpunkt: Das marsie – Raum für kollektive Kunst, Elisabethenstrasse 26, Zürich
Mit Mirjam Bayerdörfer, Kira van Eijsten, Gisela Hochuli, Verica Kovacevska, künstlerinnenkollektiv marsie, Marie-Anne Lerjen, Maricruz Peñaloza, Iris Rennert, Tanja Trampe, Julia Weber
WE WALK thematisiert die künstlerische Praxis des Gehens im öffentlich-städtischen Raum Zürichs. Nicht erst seit der Corona-Pandemie werden Fragen nach neuen urbanen Räumen und einem neuen Verständnis von Öffentlichkeit gestellt. Der öffentliche Raum ist heute – mehr als noch vor ein paar Jahrzehnten – ein entscheidender Bestandteil einer lebendigen, vielfältigen, sozial und ökologisch stabilen Stadtlandschaft. In Zeiten von Reisebeschränkungen, Modern Workplace und teurem Wohnraum wird der öffentliche Raum immer häufiger, vielfältiger und privater genutzt. Die in dieser Ausstellung präsenten Künstlerinnen beschäftigen sich schon seit langem mit partizipativem Wissenstransfer, kultureller Teilhabe, Verhandlung und Aneignung von Territorien des städtisch-öffentlichen Raums Zürichs. Wie können künstlerische Eingriffe die Qualität von Begegnungen und Austausch im städtischen Raum verändern? Wie kann das Gehen genutzt werden, um auf politische, soziale, ökonomische und ökologische Themen hinzuweisen? Wie entlarvt das Gehen traditionelle Formen der Gestaltung und Planung und von stadtpolitischen Massnahmen? Ausstellung und Aktionen zeigen kritische und künstlerische Auseinandersetzungen mit den Grenzen und Möglichkeiten dieser alltäglichsten aller Modalitäten.
Was letztes Jahr bereits geplant war, konnte erst dieses Jahr stattfinden: Am Wochenende vom 15./16. Mai 2021 fand nun der «Internationale Museumstag im Kunsthaus Aussersihl» in und um die Flüelastrasse in Zürich statt. Eine Ausstellung, Performances, Installationen, interaktive Projekte, Konzerte etc. bildeten das festivalartige Programm. lerjentours trug mit einem Walk dazu bei.
St James Island Walk Sonntag, 16. Mai 2021, 12 Uhr Treffpunkt: Kunsthaus Aussersihl, Filiale Flüela, Flüelastrasse 32, Zürich Dauer: 1 Stunde
Wie verhält es sich mit dieser ominösen Insel St. James? lerjentours lädt zu einem Erkundungsspaziergang und zum Nachdenken über Verinselung.
Der Planet ist längst auf der Intensivstation. Sorgetragen wird täglich existentieller. Das Zentrum Architektur Zürich (ZAZ) zeigt vom 26. März bis 29. August 2021 die Ausstellung Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise, die Architektur und Urbanismus in die Pflicht nimmt. Die vom Architekturzentrum Wien (AZW) übernommene Ausstellung wird durch Schweizer Beispiele und ein Diskussionsprogramm ergänzt. Im Rahmen dieser Ausstellung lädt lerjentours zu:
Netto-Null – ein Stadtspaziergang
«Wir schreiben das Jahr 2030: Zürich ist Null-Emissionen-Stadt. Wie sieht diese Stadt aus? lerjentours, die Agentur für Gehkultur, frägt sich durch und präsentiert auf einem Spaziergang die erhaltenen Antworten – und Beispiele – von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen des Städtebauens.»
Samstag, 17. April 2021, 14 Uhr (ausgebucht) Samstag, 29. Mai 2021, 14 Uhr (ausgebucht) Samstag, 19. Juni 2021, 14 Uhr (ausgebucht) Samstag, 17. Juli 2021, 14 Uhr (ausgebucht) Treffpunkt: Haltestelle «Siemens» (Tram 3), Zürich Dauer: jeweils 2 Stunden
Netto-Null-Walk by lerjentours, Fotos: Nelly Rodriguez
«Bereits der erste Schritt des Netto-Null-Stadtspaziergangs – mit geschlossenen Augen ins Jahr 2030 eintretend – zeigt, wie besonders dieser Rundgang werden wird. Wir sind aufgefordert, schweigend mitzugehen. Sich nicht auszutauschen, ist im ersten Moment ungewohnt, aber erleichternd. Ich kann mich allein meiner Wahrnehmung der Gerüche, der Geräusche und des Untergrunds sowie meinen Gedanken hingeben. Marie-Anne Lerjen führt uns an Orte, die überraschen. Fakten, Kreisläufe, Hypothesen und mögliche Entwicklungen der Null-Emissionen-Stadt Zürich webt sie in den Rundgang ein, indem sie manches mit Kreide sozusagen direkt in die Stadt, auf Sockel, Wände oder Absätze, einschreibt. Das Schweigen, die ändernden Kulissen, die Erzählungen aus der Zukunft regen mich an, mitzudenken, stimmen mich nachdenklich, hoffnungsvoll und neugierig darauf, wie sich die Stadt entwickeln könnte. Ein sinnlicher Stadtspaziergang, aus dem ich Fragen weiter mit in meinen Alltag trage: Wie hört sich Zürich im Jahr 2030 an? Wie riecht es, was wächst, wer bewohnt die Stadt und wie lebt es sich hier?»