Eiger Walk

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «OPEN*AFF» von «Affspace – Offspace für Architektur» und «Open House Bern» lud lerjentours zu einem Erkundungsexperiment entlang der viel befahrenen und von Grossbauten flankierten Eigerstrasse in Bern. Ein ungewöhnlicher Sonntagsspaziergang.

Sonntag, 13. April 2025, 11 Uhr
Treffpunkt: Eigerstrasse 82, Bern
Dauer: 1 Stunde
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«Vom Unort ins Quartierzentrum, vorbei an vielen Massagestudios und Schönheitssalons. Mehr Schönheit für die Umgebung? Das Laute ausblenden ist schwer, das Schöne sehen ist leichter. Die Strasse zu lesen, bringt so manch Originelles hervor. Ein neuer Blick auf Altbekanntes!»

«Verkehrslärm kennt verschiedene Himmelsrichtungen.»

«Wenn der Verkehr stumm ist, wird es gefährlich. Mit dem Gehör nehme ich den Raum wahr, den ich nicht sehe.»

Notizen von Teilnehmer*innen


Stadt statt Autos – Jane’s Walk 2025

Time Travel: Hamburg Holstenplatz by Jan Kamensky, CC BY-NC-SA 4.0

Lässt sich eine Stadt ohne Autos denken? Wie würde eine autofreie Stadt aussehen? Mehr Platz für Fussgänger*innen, verbesserte Luftqualität, weniger Lärm, soziale Treffpunkte. Wir waren unterwegs im Pilot «Quartierblock», schnüffelten zum letzten Mal Benzin an der Tankstelle, hörten von der Verkehrswende-Initiative und diskutierten mit Gesprächspartner*innen über diese Fragen.

Mit der Architektin und Redaktorin Lucia Gratz von werk, bauen und wohnen, Lukas Esser von Zürich autofrei und Matthias Rohrbach von Klimagruppe Oberstrasse und umverkehR.

Ein Gesprächsspaziergang im Rahmen der internationalen Aktion Jane’s Walk in Zusammenarbeit mit dem GZ Buchegg und der Klimagruppe Oberstrass. Koordination gesamte Schweiz durch Fussverkehr Schweiz.

Sonntag, 4. Mai 2024, 15 Uhr
Treffpunkt: Haltestelle «Universität Irchel», Zürich
Ende: GZ Buchegg
Dauer: 1.5 Stunde

Flyer Jane’s Walk 2025: Stadt statt Autos

Mehr Zukunftsbilder gibt es bei Reinventing Society.

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lerjentours führt seit 2012 Jane’s Walks ins Zürich durch: 2012 am Letzigraben, 2013 am Sportweg, 2014 an der Rautistrasse, 2015 an der Badenerstrasse, 2017 auf den Spuren von Frauen in Neu-Oerlikon, 2019 entlang der Weststrasse, 2021 Am Zukunftsweg, 2022 An der Abbruchstrasse, 2023 zu Wohnen im Wandel in Zürich-Altstetten, 2024 zu Grün sprengt Asphalt in Höngg.

Mit 100 auf dem Schneckenweg – die Spaziergangswissenschaft geht 2025 in Davos auf die Strasse

Der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt wurde 1925 in Davos geboren. In den 1970er Jahren entwickelte er mit seiner Frau Annemarie Burckhardt-Wackernagel, seinen Studierenden und eingeladenen Künstler*innen in Kassel die «Spaziergangswissenschaft», auch «Promenadologie» genannt. Die Spaziergangswissenschaft hinterfragt auf fussgängerisch-experimentelle Weise unsere Wahrnehmung der Umwelt. 1925 wurde ausserdem – nach 25 Jahren «Autoverbot» in Graubünden – das private Automobil in Graubünden zugelassen. «100 Jahre Lucius und Annemarie Burckhardt» und «100 Jahre Automobil in Graubünden» nimmt lerjentours gemeinsam mit dem Spaziergangswissenschaftler Christian Ratti zum Anlass für einen Versuch in Davos: Lässt sich die (stark befahrene) Promenade in Davos «promenadologisch» erkunden? Beim Versuch mit dabei: eine winzige Schnecke aus der Sammlung, die Burckhardt in seiner Jugend in Davos angelegt hat. Komm an die Davoser Promenade zwei Tage vor dem World Car-Free Day und spaziere mit.

Freitag, 19. September 2025
Umwidmung von Autoparkplätzen entlang der Davoser Promenade, anlässlich des internationalen PARK(ing) Day

Samstag, 20. September 2025, 12–16 Uhr
Promenadologische Begehung der Davoser Promenade
Treffpunkt: 12 Uhr am Bahnhof Davos-Platz
Ende: Bahnhof Davos-Dorf
Picknick mitbringen

Ein Projekt der Spazierkünstlerin Marie-Anne Lerjen und des Spaziergangswissenschafters Christian Ratti in Zusammenarbeit mit dem Forum Bau + Kultur Davos

Mit Unterstützung der AUTO FREI AG und der Lucius-und-Annemarie-Burckhardt-Stiftung

Flyer: Promenadologie auf der Promenade

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«Davon also, von der Verschandelung oder Verbesserung der Landschaft durch die Autobahn und ihre Folgebauten, sei hier für einmal nicht die Rede; vielmehr sprechen wir darüber, dass das Verkehrsmittel, also das Auto, unsere Wahrnehmung der Landschaft beeinflusst.»

Lucius Burckhardt, «Landschaft und Automobil» (1988), in: ders., Wer plant die Planung? Hg. von Jesko Fezer und Martin Schmitz, Berlin: Martin Schmitz Verlag, 2014, S. 346.

Jane’s Walk 2025

Aufruf für gemeinsame Spaziergänge!

Was ist Jane’s Walk?
Jeweils Anfang Mai findet rund um den Globus die internationale Aktion Jane’s Walk statt. Alle sind herzlich eingeladen, an diesem Wochenende Spaziergänge zu veranstalten. Auf einem gemeinsamen Weg durch das Quartier können Orte und Geschichten, die unseren städtischen Alltag prägen, lebendig vermittelt werden. Jane’s Walk möchte den Austausch fördern und damit Nachbarschaften stärken. Jane’s Walk wurde 2007 in Toronto (Kanada) im Gedenken an die amerikanische Stadtaktivistin Jane Jacobs (1916–2006) ins Leben gerufen. Seither ist die Zahl der veranstalteten Spaziergänge stetig gestiegen. 2016 fanden weltweit über 1’000 Spaziergänge statt. 2017 feierte Jane’s Walk das Zehnjährige. „Jane’s Walk 2025“ weiterlesen

DAWN (live version). Ein Spaziergang

Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Atmosphäre treffen, kann man mit ein wenig Glück ein Zwitschern hören. Ionisierte Teilchen fallen zur Erde und erreichen uns als Radiowellen. Sonargeräte im Meer melden jetzt eine Abwärtsbewegung des «Bodens» – das Plankton beginnt seine Wanderung in tiefere Schichten. Über Bäumen und Dächern erhebt sich der Vogelchor und das Cortisol bereitet die noch schlafenden menschlichen Körper auf das Aufwachen vor. Wir waren dann bereits unterwegs auf einem gemeinsamen Spaziergang in die Morgendämmerung.

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Kabine, berge mich, ich rufe dich

©lerjentours 2025

Mit der Erfindung des Telefons wurde es möglich, zeitgleich mit Personen zu sprechen, die sich an einem ganz anderen Ort befinden. Während es anfänglich nur ausgewählte Läden oder Büros waren, welche über «Fernsprechapparate» verfügten, tauchten diese mit der Zeit auch im öffentlichen Raum auf. Offensichtlich ging man davon aus, dass es für diese Gespräche einen geschützten Raum braucht. So entstand die Telefonkabine. Heute, wo wir immer und überall telefonieren, sind die übriggebliebenen nur noch Relikte. Doch durch sie ist der «eingehüllte Raum» mit seinem konkreten Standort immer noch erfahrbar. Die Ausstellungs-Aktionen von lerjentours für den Kunstraum ring ring verstehen sich als Hommage an diese Raumkapseln. Es entstand eine Performance, eine interaktive Installation und ein Walk.

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Wetter-Walk

©lerjentours 2024

Wie ist das Wetter gerade jetzt? Welchen Einfluss hat das Wetter auf die sinnliche Erfahrung vor Ort? lerjentours verbrachte im Oktober 2024 vier Wochen als Artist in Residence der Bibliothek Andreas Züst im Hotel Alpenhof auf dem St. Anton (1110 m.ü.M.) (Kt. Appenzell). Sie stellte sich fast täglich dem Wetter auf der gleichen Route. Auf einem gemeinsamen Spaziergang durchs Wetter in Zürich brachte sie diese Erfahrungen in einem gesprochenen Essay zusammen. Einbezogen war auch der neuste Bericht der Weltwetterorganisation (11.11.2024).

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anEcken (walk)

©lerjentours 2024

Seit 2019 gibt es das Eck als experimentellen Ausstellungsort in Aarau (und leider nur noch bis Ende 2024). In der letzten Ausstellung arbeiteten die Künstlerinnen Esther Amrein und Rosângela de Andrade Boss als Duo zusammen (bis 13. Dez. 2024). Sie fanden die Motive für ihre Bilder auf Stadtrundgängen in Aarau. Aus dem gesammelten Material entstanden Monotypien und Zeichnungen, die nach und nach die Installation erweiterten. 

Als «Special» zur Ausstellung lud lerjentours am 6. Dezember 2024 zu einen ungewöhnlichen Stadtrundgang. Vom Eck aus machten wir uns auf zum Explorieren von Ecken im Stadtraum. Lustvoll bogen wir gemeinsam um die Ecke.

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Point of Weather. A Walk

©lerjentours 2024

«Mit Wolken gehen möchte ich wandern» heisst die Ausstellung mit Bildern von Karl Uelliger, die im Open Art Museum in St. Gallen läuft (5.9.24-23.2.25). Das Motto passte zur künstlerischen Residenz von lerjentours im Hotel Alpenhof auf dem St. Anton (Oberegg AI). Als Stipendiatin der Bibliothek Andreas Züst stellte sie sich im Oktober 2024 dem Wetter fast täglich auf der gleichen Route. Und dieses verändert sich auf dem St. Anton in spektakulärer Weise. Im Sinne einer «Sensuous Geography» ging es um das Eintauchen in den Ort mit allen Sinnen. Am Ende der Residency lud sie zu einem gemeinsamen Spaziergang:

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Die Teppichstange. Ein Klopf-Spaziergang zum Mitgehen

© lerjentours

In einer sich schnell transformierenden Stadt sind sie vom Aussterben bedroht: die Teppichstangen. Sie gehören zu vielen Siedlungen der 1950er und 1960er Jahre. Da diese in Albisrieden, wie in vielen anderen Zürcher Aussenquartieren, durch Ersatzneubauten immer mehr verschwinden, ist es höchste Zeit ihnen mal nachzugehen. Damit verknüpft sind Geschichten von Teppichen, Klopfern, Frauenarbeit und mehr. lerjentours lud zu einem performativen Spaziergang.

DURCHFÜHRUNG im Rahmen von OPEN HOUSE ZÜRICH Plus+:
Mittwoch, 25. September 2024, 18.00 Uhr
Treffpunkt: Rote Rundbank, Kreuzung Letzigraben/Fellenbergstrasse, Zürich
Dauer: 1.5 Stunde
Ausschreibung: OPEN HOUSE ZÜRICH

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