Ein Spaziergang zum Werk … #1

Wie wir uns einem Werk annähern, spielt eine wichtige Rolle. Wir machen es für einmal ganz konkret mit einem gemeinsamen Spaziergang. lerjentours startete am 12. März 2019 eine neue Reihe für Begegnungen mit Kunst. Die erste Künstlerin, die mit dabei war, war Ida Dober. Nach einem von lerjentours gestalteten Weg, auf dem uns die Künstlerin begleitete, trafen wir im Atelier auf ihre Installation «Schildkrötenrennen». Dauer 2 Stunden.

#1 Ein Spaziergang zum Werk «Schildkrötenrennen» von Ida Dober
Dienstag, 12. März 2019, 18 Uhr
Treffpunkt: Tramstation «Sportweg», Pfingstweidstrasse, Zürich

Eine Reihe in Kooperation mit der Kunstvermittlungsplattform Fluxs.
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Ida Dober, Künstlerin, Zürich. In ihren oft raumgreifenden Arbeiten befragt die Künstlerin vorgefundene – insbesonders textile – Materialien nach ihren Eigenschaften im Spiel von Körper, Raum, Bewegung und Zeit. Im Werkprozess beginnt sich Unvorhersehbares zu formen. Oft tauchen dabei auch sprachliche Begriffe auf, die in die Installationen eingehen.
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Zweites Experiment:
#2 Ein Spaziergang zum Werk «Barrikade» von Felix Studinka
Dienstag, 4. Juni 2019, 18 Uhr

Drittes Experiment:
#3 Ein Spaziergang zum Werk «transborder» von Agatha Zobrist
Dienstag, 26. November 2019, 18 Uhr
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Ida Dober live © lerjentours

«Als Teil einer schweigenden Gruppe spazierte ich mit dem Begriff ‚Schildkrötenrennen‘ durch Zürich West. Dieser Werktitel kombiniert die Vorstellung urtümlich langsam sich fortbewegender Schildkröten mit einem Rennen und erzeugte in mir eine Spannung, die mich beim Gehen die Gewächse eines Gartens, Vögel, Jogger, Velo- und Autofahrer eingehend betrachten liess. In ihrem Atelier rollte darauf die Künstlerin Ida Dober ihre Schildkröten ins Rennen. Dass mich mit Seidenpapier bedeckte Holzkugeln, die raschelnd ihren je individuellen Weg bahnten und dabei ein schicksalhaftes Donnergrollen erzeugten, so in ihren Bann ziehen würden, hat sicherlich auch mit dem schweigenden Gehen zu tun, das mich auf alle Geräusche und alle Tempis aufmerksam werden liess.» Notiz einer Teilnehmerin